Das gestern bekannt gewordene (vorläufige) Aus für das E-Rezept in Schleswig-Holstein erregt die Gemüter. Kern der Kritik der Datenschützer ist der Versand des zur Einlösung des E-Rezepts nötigen QR-Codes per E-Mail. Das Argument der Gegner dieser Entscheidung verweist auf die Tatsache, dass auch ein papiergebundenes Rezept in falsche Hände gelangen kann.
Einmal mehr dreht sich die Diskussion um die Risiken, die wir bereit sind als Gesundheitsgesellschaft einzugehen. Eine Abwägung des tatsächlichen Risikos scheint allerdings nicht möglich.
Alternativen, so der Tagesspiegel im heutigen Background Gesundheit & E-Health, gibt es laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung nicht. Welche sollten das auch sein? Auch in der HEALZZ.community wird diskutiert. So schreibt ein Mitglied mit Verweis auf Unkosten, die nicht mit Geld zu bezahlen sind:
Eine Woche vor dem Roll-out des eRezeptes nun hat also der Landesdatenschutz-Fürst festgestellt, dass es an der Zeit wäre, seine Position zu publizieren….! Welch ein schlafmütziges Szenario! Welch eine Beleidigung der Akteure, die sich seit vielen Monaten konsequent auf diesen 1. September vorbereitet haben.
Noch einmal im Tagesspiegel Background: Maximilian Funke-Kaiser, digitalpolitischer Sprecher der FDP, kritisiert den „Dogmatismus“, mit dem „wir nie zu einem digitalen Gesundheitswesen“ kommen. Schließlich könne auch ein ausgedrucktes Rezept in falsche Hände gelangen.