Wie eine Neue Aufklärung das Gesundheitswesen erreicht

Das Gesundheitswesen steht vor einer existenziellen Herausforderung und benötigt eine neue Ausrichtung. Der monetäre Wert und ethische Werturteile spielen eine wichtige Rolle, aber der aktuelle Diskurs leidet unter einem falschen Reduktionismus auf Zahlen. Eine Querschnittsdisziplin, wie "Philosophy as a Service", kann helfen, ethische Überlegungen im Gesundheitswesen zu fördern und eine bessere Zukunft zu schaffen.

Das Gesundheitswesen, ein Eckpfeiler unserer modernen Zivilisation, steht vor einer existenziellen Herausforderung. Im Windschatten einer rund 250 Jahren währenden Entwicklung stoßen wir an die Grenzen des Machbaren. Es geht um Orientierung, wie wir uns selbst überwinden. Letztlich um eine Sinnsuche. Es mangelt nicht an Erkenntnissen, sondern am Handeln. Das dieses Handeln fehlt, hat Gründe.

Ein Schlüsselaspekt der Situation ist die Frage nach dem, was als "Wert" bezeichnet wird.

In der ökonomischen Sphäre wird Wert oft in monetären Einheiten gemessen, was es ermöglicht, knappe Ressourcen und Güter zu quantifizieren und den Austausch auf Märkten zu erleichtern. Dieser monetäre Wert ist utilitaristischer Natur und beruht auf verschiedenen Parametern sowie individuellen Präferenzen. Im Gesundheitswesen manifestiert sich der monetäre Wert in Form von Gesundheitskosten, Versicherungsprämien und medizinischen Ausgaben, wobei politische Diskurse im ersten Gesundheitsmarkt oft die Ressourcenallokation bestimmen.

Dem gegenüber stehen ethische Werturteile, die als moralische Wahrheiten oder Tatsachen betrachtet werden. Sie sind nicht monetarisierbar und existieren außerhalb der physischen Natur. Ethische Überlegungen spielen in kaum einer anderen Branche eine so bedeutende Rolle wie im Gesundheitswesen. Sie fungieren als entscheidender Korrektivfaktor und treiben die Gestaltung von Gesundheit in unseren Gesellschaften maßgeblich voran.

Neue Querschnittsdisziplin

Der aktuelle Diskurs in sich verändernden Gesundheitsmärkten leidet unter einem falschen Reduktionismus auf Zahlen. Die Wechselwirkungen zwischen ökonomischen und moralischen Aspekten erfordern eine neue Ausrichtung des Diskurses. Die Deliberation über neue Werte auf der Grundlage ethischer Erkenntnisse ist dringend erforderlich und darf nicht weiter aufgeschoben werden.

Was fehlt, ist eine Querschnittsdisziplin, die sich der Neuen Aufklärung verschreibt und dabei hilft, die modernen Paradoxien zu überwinden. Es geht nicht darum, der Gesundheitsökonomie vorzuschreiben, auf Gewinne zu verzichten, sondern um mittel- und langfristige Entscheidungen, die auf ethischen Gründen basieren. Nur so lässt sich eine langfristige Wirtschaftlichkeit sicherstellen. Das beweist die aktuelle Lage auf Grundlage jahrezehntelanger Versäumnisse hinsichtlich der sich stellenden Fragen.

Die Bedeutung ethischer Überlegungen sollte heute genauso hoch bewertet werden wie die von Mathematik, Naturwissenschaften und Technik in den letzten zwei Jahrhunderten, insbesondere im Kontext der Medizin und ihrer Wirtschaftszweige.

Widersprüche in moralischer Hinsicht müssen ernsthaft gesucht, gefunden und benannt werden. Sie müssen in einem offenen Diskurs bearbeitet und aufgehoben werden. Wo moralische Tatsachen im Gesundheitswesen verletzt werden, müssen unverzüglich Lösungen gefunden werden.

Ein möglicher Weg, den ich vorschlage, ist die Einführung eines Querschnittsfachs, das ich als "Philosophy as a Service" bezeichnen möchte. Es orientiert sich an einer Kombination aus Open und Strategic Foresight. Dieses Fach soll sich der geistigen, kommunikativen und technologischen Realität der professionell am Gesundheitsgeschehen Beteiligten annehmen. Wir sollten dringend die benötigte ethische Neuausrichtung im Gesundheitswesen fördern und so eine bessere Zukunft für uns alle zu schaffen.

Einladung

Wenn jetzt Redebedarf besteht, nutze gern mein ZEITGESCHENK+ in einer zur Verfügung stehenden Variante. Melde Dich bei mir, wenn Du mehr über Philosophy as a Service erfahren möchtest oder erzähl doch mal, ob Du schon einmal etwas über die Rolle des Chief-Philosophy-Officers (CPO) gehört hast?

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