Der Ethikrat hatte in seiner Stellungnahme 2020 »Robotik für gute Pflege« festgestellt, dass zur ethischen Beantwortung der Robotik zunächst grundsätzlich geklärt werden sollte, was unter „guter“ Pflege zu verstehen ist. Hier bestehen bis heute extrem unterschiedliche Moralvorstellungen, die aufgelöst werden sollten.
Der Branchendienst epd sozial verwies in einem Beitrag jetzt auf die erneut angemahnte Grundsatzdiskussion zum Einsatz von Robotik in der Pflege.
Die Diskussionen zur »guten Pflege« und dem Einsatz neuer KI-Modelle dürften sich parallel und teils ineinander verwoben entwickeln, was eine vom jeweiligen Diskurs unabhängige Herausforderung birgt. Zudem hatte der Deutsche Ethikrat in einer vorherigen Stellungnahme (2017) zur Mensch-Maschine-Kontroverse bereits über die Gefahren gesprochen, dass ein humanoid anmutendes Ding vom Menschen schnell als zu menschliches Pendant adoptiert werden könnte.
Obwohl eine perfekte Simulation nicht garantiere, dass »ein humanoider Roboter mit KI mentale Zustände aufweise, über Einsichts- und Urteilsfähigkeit, sowie über emotive Einstellungen, wie Hoffnungen und Ängste verfüge«, wird derzeit wieder munter über den Einsatz diskutiert. Es braucht jetzt eine breite gesellschaftliche Deliberation dazu, wo hier die Grenzen verlaufen. Wir alle sind nicht sicher vor der Dialektik unseres materialistischen Wirtschaftsmodells, das womöglich auf die Idee kommen könnte, die unterschiedlichen Gesundheitsbeziehungen eines Pflegebedürftigen aus Kostengründen zu delegieren.
Entlang dieser Abwägung sollte der Diskurs geführt werden. Nicht nur, weil das genutzte Bild des Beitrags bei epd sozial das baldige Auftauchen von Pepper in der Pflege suggeriert.